Als wir am nächsten Morgen in Santa Cruz aufwachen, haben sich die Wetterbedingungen im Vergleich zum Vortag nicht geändert. Noch immer sind keine surfbaren Wellen zu sehen. Daher ist es auch nicht so schlimm, dass heute ein weiterer Tag on the Road ansteht. Über Salinas machen wir uns auf den Weg nach Monterey. Dort lockt ein Oldtimer-Treffen die flanierenden Besucher an und lenkt von den restlichen Sehenswürdigkeiten dieses toll gelegenen Hafenstädtchens ab. Nach einem kurzen Imbiss auf dem Pier müssen wir uns leider schon wieder auf den Weg machen. Die Straße ruft. Genauer gesagt der 17-Mile Drive. Hier gibt es neben der an sich schon sehenswerten Küstenstraße auch aberwitzige Golfanlagen und die berühmte „Lonsome Cypress“ zu entdecken. Der Umweg und die 10$ Maut lohnen sich auf jeden Fall, auch wenn man wie wir nicht ganz so viel Glück mit dem Wetter hat. Auf dem Weg zu unserem nächsten Etappenziel, dem Pfeiffer Big Sur Nationalpark, klart der Himmel aber wieder auf, so dass wir aufgrund der atemberaubenden Aussicht noch einige Kurzstops auf dem Highway 1 machen müssen. Im Nationalpark angekommen schaffen wir es gerade noch, unser Zelt vor Einbruch der Dunkelheit aufzubauen. Nach einem kurzen Dinner fallen wir erschöpft in unsere Schlafsäcke.
Die erste Nacht im Zelt überstehen wir gut. Frisch ausgeruht erkunden wir zunächst die Umgebung entlang des Big Sur Rivers, genießen den intensiven Duft des Nadelwaldes und gönnen uns dann ein ausgiebiges Frühstück am Zelt. Danach geht es weiter auf dem Highway 1, wo wir das Glück haben, einen seltenen California Condor sowie eine Sea Lions Kolonie beim Sonnenbad zu beobachten. Ein paar Meilen später ist es leider an der Zeit, dem Pazifik auf Wiedersehen zu sagen und sich ins Landesinnere aufzumachen. Wir sind erstaunt, wie bergig und karg es in Kalifornien ist, sobald man sich etwas von der Küste entfernt.
Als Übernachtungsstop haben wir einen Campingplatz am Lake Isabella gewählt. Dieser ist zwar schön gelegen, wirkt aber sehr verlassen, als wir nach langer Fahrt dort ankommen. Dazu ist ein Sturm aufgezogen, der unablässig durch die wenig Schutz bietenden Baumkronen pfeift. In Ermangelung einer Alternative bauen wir mit Müh’ und Not unser Zelt auf und versuchen etwas Schlaf zu finden. Dies ist aufgrund der Geräuschkulisse und der ständigen Befürchtung, dass der Wind unser Zelt umbläst, leider nicht wirklich von Erfolg gekrönt. Der nächste Morgen entschädigt dafür mit einem tollen Blick auf den See.