Las Vegas

Der heutige Tag hält Einiges an Abwechslung für uns bereit: Nach dem Morgen in der reichhaltigen Natur des Sequoia Nationalparks durchqueren wir tagsüber die karge, 42 Grad Celsius heiße Mojave-Wüste und nähern uns langsam dem schrillen Treiben von Las Vegas. Dort angekommen, bringt uns der abendliche Berufsverkehr zunächst leicht in die Bredouille (North Las Vegas Blvd vs. South Las Vegas Blvd). Doch schließlich erreichen wir erschöpft unsere Unterkunft für die nächsten beiden Nächte: das zentral auf dem Strip gelegene, alt ehrwürdige Hotel Flamingo.

Es stellt sich für uns natürlich sofort die Frage, was wir als Erstes machen wollen. Ein Cocktail an der Hotelbar? Spielen im Casino? Spazierengehen auf dem Strip? Nein, nach fünf Tagen Camping in der Wildnis haben sich die Prioritäten etwas verschoben: Zuerst gibt es für uns und danach auch für unsere Klamotten eine ausgiebige Dusche, bzw. einen Handwaschgang in der Badewanne. Danach treiben uns aber endlich der Hunger und die Neugier hinaus ins Nachtleben. Die Kamera lasse ich heute noch im Hotel, um erst einmal ein paar Eindrücke zu sammeln.

Den nächsten Tag beginnen wir mit einer kleinen Shoppingtour – für sämtliche Outdoor-Aktivitäten ist es einfach zu heiß. Darauf ist man hier aber bestens vorbereitet. Es scheint kein Zufall, dass alles zum klimatisierten Indoor-Konsum einlädt. Danach folgt ein Abstecher zum „Venetian“. Der (selbstverständlich) innen liegende Nachbau des Canal Grande führt zwar aktuell kein Wasser, dennoch kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Überall Hotels und Casinos, die sich gegenseitig mit Absurditäten zu überbieten versuchen. XXL-Cocktails, Flyerverteiler und Animateure an jeder Ecke, dann wieder heruntergekommene Spieler. Klimaanlagen am Limit gegenüber brennender Hitze. Grelle, bunte Lichter, riesige Shoppingzentren. Kunst und Kommerz. Von allem zuviel und trotzdem unwiderstehlich aufregend. Wir stellen uns immer wieder die Frage, wo wir hier eigentlich hineingeraten sind.

Immerhin: Wenn man schon mal in Vegas ist, sollte man sein Glück natürlich auch im Casino auf die Probe stellen. Daher spielen wir am Abend ein paar Runden an den Slot-Machines und wagen uns sogar an den Roulettetisch. Mit wenig Erfolg. Nach kurzer Zeit ist das vorher festgesetzte Limit erreicht. Verspielt. Macht nichts, Las Vegas Bestaunen gibt’s draußen for free und so verlassen wir das Casino und beenden den Tag mit einem Foto-Spaziergang durch die Metropole bei Nacht.

Am nächsten Morgen ist es mal wieder Zeit, unsere Sachen zu packen und weiter zu fahren. Wir erlauben uns noch einen kurzen Zwischenstopp am Hoover Dam, bevor wir endlich die ersten Meilen auf der Route 66 sammeln können.

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